Testfahrt ist geglückt

Nun war es (aus meiner Sicht leider) endlich soweit. Xaver konnte den Microlino 2.0 testen. Aber von vorne.

Xaver hatte sich im Voraus erkundigt, ob ich eventuell während der Testfahrt geladen werden könnte. Diego, ein Mitarbeiter, schrieb zurück, dass das kein Problem sei. Also beschlossen Xaver und ich, gemeinsam zur Testfahrt zu fahren.

Gegen 07.30 Uhr machten wir uns auf den Weg: er mit Frühstück im Bauch und ich mit vollem Akku. Gemütlich ging es dann mit der 1-Strich-Methode via Sattel – Schindellegi – Samstagern nach Horgen. Dort wollten wir dann die 09.00-Uhr-Fähre nehmen. Da noch ein bisschen Zeit war, genoss Xaver einen doppelten Espresso und die Aussicht auf den Zürchersee.

Warten auf die Fähre Horgen – Meilen

Nach der gemütlichen Schifffahrt nahmen wir dann noch die kurze Strecke bis zum Testcenter unter die Räder. Wie schon letztes Mal durfte ich im hinteren Gebäude meine Kräfte wieder stärken.

Mein Kraftort

Nun ist mir während der Ladezeit doch noch etwas Überraschendes, etwas sehr Positives passiert.  Irgendwann während der Fragerei und dem Fachsimpeln merkte Xaver, dass Diego sehr viel Interesse an einer Testfahrt mit mir hatte. Er hätte schon oft gerne mal einen Twizy getestet, um mal einen direkten Vergleich zu haben. Also gab Xaver ihm den Schlüssel.  Nun wurde ich kurz im Dorf Meilen rumgekurvt. Xaver hat natürlich vergessen, ein Erinnerungsfoto davon zu machen.

 

Nun aber zur Fragestunde und Testfahrt

Bei diesem Anlass hat Xaver erfahren, dass der Microlino gar nicht so verschieden von mir ist. Denn er hat den gleichen Motor und das gleiche Getriebe wie ich. Also sehr wahrscheinlich auch die “gleichen Schwächen” wie ich.  Xaver erwähnte da die Modifikationen an uns Twizys durch das TCCN (Twizy Competence Center Nord). Das Interesse von Seiten Micro-Team war sehr gross. Auch Fragen zur Bremsanlage und Reparaturkosten dazu stellte Xaver. Die konnten aber noch nicht so richtig beantwortet werden, da sie noch nicht aktuell sind.

Kurze Zeit später durfte sich dann Xaver endlich ans Steuer eines Microlinos setzen. Es gab eine kurze Einführung, was wo ist und wie es bedient wird. Auf dem Navi (Handy) eines Mitarbeiters war eine kurze Route durchs Dorf (mit Geraden, Steigungen/Gefälle und Kreiseln) vorgegeben. Wobei Xaver sich nicht an die Strecke hätte halten müssen. 

Zu Anfahrt/Sprint:
Die Anfahrt ist sehr ähnlich zu meiner (ohne Modifikation natürlich). Die Geschwindigkeit erhöht sich zügig. Man wird aber nicht in den Sitz zurückgedrückt. Wenn man den “Kickdown-knopf” drückt, so kommt es meiner Modifikation nahe.

Zu Bremsen/Rekuperation:
Xaver hat das Gefühl, dass die Bremsen besser sind als bei mir. Aber sie waren wahrscheinlich bei mir beim Verkauf auch besser . 
Die Rekuperation ist gefühlt besser als bei meiner Originaleinstellung, aber sicher nicht so gut wie nach der Modifikation. Der Vergleich ist sicher schwierig, da Xaver immer mit erhöhter Reku fährt. Aber das wird sich auch erst nach mehrmaligen Testfahrten in den Voralpen zeigen.

Zu Federung/Fahrkomfort:
Xaver hat das Gefühl, dass die Federung weicher als bei mir ist. Er bemerkte die Schläge weniger. Das kann an der Federung oder am Sitz liegen.. Vielleicht sind meine Federungen auch nicht mehr ganz so gut wie am Anfang meiner Fahrkarriere.
Der Sitz fühlt sich besser an. Xaver müsste ihn aber auf längeren Fahrten testen.

Fahrgeräusche:
Die sind nun definitiv ähnlich wie bei einem originalen Twizy. Xaver hörte das Getriebe genauso deutlich wie bei mir. Hier würde sicher mal der Wechsel auf ein anderes Motorenöl Abhilfe schaffen. Noch besser: der Einbau der Twizykonstruktion von TCCN.
Xaver hatte bei diesem schönen Wetter sowohl Fenster als auch das Dachfenster offen. Wenn er sich das Surren des Getriebes wegdenkt, so ist der Microlino absolut ruhig.
Der Microlino hat übrigens auch kein “Fussgängerwarnsignal”. Also muss die Musik dafür herhalten, wahrscheinlich wieder Ländlermusik.

Reichweite:
Xaver hatte sich ziemlich lange mit Diego (der heimliche Twizyfan?) unterhalten. Dabei kam auch das Gespräch auf die Reichweite, nicht nach WLTP, sondern im Alltag. Die Mitarbeiter kommen bei normaler Fahrweise (50 oder 60 innerorts, 80 ausserorts, ab und zu Spassbeschleunigung an Ampeln, …) ca. 140km weit. Das wird dann wahrscheinlich bedeuten, dass der Microlino in den Voralpen vielleicht 100 – 120km erreichen kann. 
Nur so nebenbei: dieser Mitarbeiter wollte schon lange mal einen Twizy testfahren. Also drückte ihm Xaver die Schlüssel in die Finger und er konnte eine kleine Runde im Dorf drehen. Er bemerkte schon den Unterschied der Geräuschkulisse und die stärkere Reku.

Spassfaktor:
Es ist wieder eindeutig ein Spassmobil, wie ich es bin: wendig, auffällig, … Was früher ein Ferrari oder ein Twizy war, wird jetzt durch den Microlino ersetzt.

Fazit:
Dieses Auto wird nun also mein Halbbruder (oder -schwester?). Aber momentan müssen Trudi und Xaver noch warten.

 
Hier sind noch Bilder vom Skelett:

Frontansicht
Seitenansicht
Sitz (-bank): lässt sich daraus eine klappbare Lehne konstruieren?
Batteriefach: wahrscheinlich bei mehrmaligem Laden zu wenig Luftzirkulation?

Hier ein paar Bilder im und ums Auto:

Schön sieht er aus
Den Finger nicht beachten – das Auto ist das Motiv
Ein normaler Koffer hat im Kofferraum Platz
So sieht der “Fahrerplatz” aus
Wo “micro” steht, sind die Bedienungselemente (Apps) versteckt
Das ist der Tacho – sieht viel besser aus als bei mir
Dieser kleine Spiegel wird für Xaver eine Gewöhnungssache
Das ist die Radgrösse

Hier noch ein kurzes Video mit der Abfahrt eines Microlinos